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Das Projekt

Foto vom Gelände

Das Projekt

Der Wandel vom ehemaligen Stahlwerk zum Stadtteil der Zukunft ist eine große städtebauliche Herausforderung.

Auf dieser Seite geben wir Ihnen einen Einblick in den Planungsprozess und nehmen Sie mit in die politisch-administrativen Hintergründe rund um die Entwicklung des Masterplans.   

Ausgangslage – Von der alten zur neuen Metzeschmelz

Die alte Metzschmelz, das ehemalige ARBED-Werk Esch-Schëffleng, wird zur neuen Metzeschmelz, einem Stadtviertel der Zukunft. Das Projekt verbindet Esch-sur-Alzette und Schifflingen und transformiert die ehemaligen Industrieareale in nachhaltige, lebenswerte urbane Räume. Warum ist das wichtig?

Strukturwandel gestalten

Die Metzeschmelz ist ein Paradebeispiel für den Strukturwandel im Süden Luxemburgs. An vielen Stellen in der Region vollzieht sich ein Übergang von einer rein wirtschaftlichen, industriellen Nutzung zu einer durchmischten, postindustriellen Nutzung. Einst Industriestandort, wird sich das Areal nun in ein gemischt genutztes Stadtquartier verwandeln.

Die neue Metzeschmelz wird Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit fördern und den Herausforderungen des Strukturwandels mit innovativen und von der Bürgerschaft mitgestalten Konzepten begegnen.

Foto von Händen an einem Schreibtisch
Rendering von Menschen auf dem Gelände

Luxemburg wächst

Luxemburg braucht Raum für neue Einwohner*innen sowie für expandierende Unternehmen.

Die neue Metzeschmelz soll einen Beitrag zur Lösung dieser Herausforderung leisten. Zukünftig werden dort bis zu 10.000 Menschen leben. Auf rund 63 Hektar entstehen Wohn-, Geschäfts- und Bildungseinrichtungen sowie Freizeitmöglichkeiten, die das urbane Wachstum unterstützen und gleichzeitig soziale Integration und kulturelle Vielfalt fördern.

Konversionsflächen nutzen

Konversionsflächen sind Areale, die einer neuen Nutzung zugeführt werden. Oft handelt es sich dabei um Industriebrachen oder militärische Liegenschaften, die einer städtebaulichen Umgestaltung unterzogen werden. Die Metzeschmelz ist als ehemaliger Standort der Eisen- und Stahlproduktion ein Beispiel einer solchen „Konversion“.

Seit der Schließung des ehemaligen ARBED-Werkes 2016 wird das Areal nur wenig genutzt. Nun wird es für eine neue Nutzung umgestaltet. Dabei werden Wohnungen, Geschäfte und öffentliche Einrichtungen ein wichtige Rolle spielen – ebenso aber auch das industrielle Erbe dieses historisch wichtigen Ortes.

Luftbild des Geländes

Planung – Wie wird aus einem ehemaligen Industrieareal eine neues Stadtviertel?

Die Konversion eines ehemaligen Industrieareals nimmt Jahre bis Jahrzehnte in Anspruch. Auch die Umgestaltung der alten in die neue Metzeschmelz ist ein langer Prozess mit vielen Etappen. Derzeit befinden wir uns an einer spannenden Stelle im Prozess: Die Vorstudien sind abgeschlossen, ein erster Masterplan wurde entwickelt und wird zurzeit konkretisiert. Die groben Richtungen der Entwicklung sind also gesetzt. Die Ausgestaltung dieser Planungen sowie die Zwischen- und Pioniernutzungen werden nun über die nächsten Monate und Jahre mit der Öffentlichkeit – mit Bürger*innen und Stakeholder*innen – geplant und umgesetzt. Mehr Informationen zur Bürgerbeteiligung finden Sie unter „Mitmachen”.

Mitmachen

Foto einer Begehung

Die Vorbereitungen

Nach dem endgültigen Aus für den Produktionsstandort Esch-Schëffleng 2016 war schnell klar, dass an dessen Stelle ein neues, gemischt genutztes Stadtquartier entstehen soll.

In einem ersten Schritt wurde dafür eine Untersuchung zu den künftigen Nutzungsmöglichkeiten der Metzschmelz durchgeführt. An dieser Machbarkeitsstudie waren mehr als 100 Expert*innen aus dem öffentlichen und privaten Sektor beteiligt. Ziel der Studie war es, verschiedene ökologische, kulturelle, wirtschaftliche und raumplanerische Szenarien zu entwickeln. Damit war die Grundlage für die künftige Entwicklung eines neuen Stadtteils auf dem früheren Industrieareal gelegt.

Die partizipative Entwurfswerkstatt

Die erste Phase der Vorstudien und Beratungen wurde 2018 abgeschlossen. Die Resultate bildeten die Basis für eine städtebauliche Entwurfswerkstatt im April 2019. Zu dieser „Werkstattwoche“ kamen vier internationale Teams zusammen. Alle vier Teams waren auf die Entwicklung und Realisierung großer Stadtbauprojekte auf ehemaligen Industriestandorten spezialisiert. Ziel des Workshops war es, mit Unterstützung der Bevölkerung in fünf Tagen gemeinsam Leitlinien und strukturierte Vorschläge für das künftige Stadtviertel zu erarbeiten.

Am Ende der Woche entschied eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern von Regierung, ArcelorMittal, der Stadt Esch-sur-Alzette und der Gemeinde Schifflingen über den Siegerentwurf. Dabei setzte sich das Team bestehend aus den Architektur- und Planungsbüros COBE (Kopenhagen), URBAN AGENCY (UA) (Kopenhagen) sowie LUXPLAN S.A. (Luxemburg) und URBAN CREATORS (Kopenhagen) durch.

Foto der Entwurfswerkstatt

 

Rendering des Quartiers

Raumnutzung

Skizze einer Straße auf dem Gelände

 

Der Masterplan sieht den Bau von rund 800.000 m² BGF (Surface construit brut) vor. Rund 50% davon entfallen auf den Wohnungsbau für zukünftig bis zu 10.000 Menschen. Davon wiederum 30% auf erschwinglichen Wohnraum (Logement à prix abordable). Weitere 25% der Gesamtfläche sind für Büros, Handel, Handwerk und Gewerbe vorgesehen. Neun Prozent der Fläche entfallen auf öffentliche Einrichtungen der beiden Gemeinden, wie Grundschulen oder ein Lyzeum.

Lebens- und Aufenthaltsqualität

Skizze eines Sees auf dem Gelände

 

Im Zentrum der städtebaulichen Überlegungen stehen eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität im neuen Quartier. Die Renaturierung der Alzette und die Aufwertung ihrer Umgebung spielen dabei eine zentrale Rolle. Generell kommt der Ausgestaltung des öffentlichen Raums und der Einbindung der vorhandenen Landschaft hohe Aufmerksamkeit zu. Dies gilt auch für die Verbindung der Naturschutzgebiete „Am Pudel“ und „Am Brill“ mit dem Naturschutzgebiet „Lallenger Bierg“ über das neue Viertel.

Mobilität

Skizze einer Tram auf dem Gelände

 

Die neue Metzschmelz wird ein autoarmes Viertel mit einer sehr guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sein. Der Fokus wird auf platzsparender und aktiver Mobilität liegen (Fuß- und Radverkehr). Im künftigen Viertel liegt eine Haltestelle der Schnelltram (von Luxemburg Stadt nach Belval), ein Bahnhhof der CFL sowie Haltestellen der künftigen CHNS-Trasse (Couloir pour bus à haut niveau de service – Fahrspur für Busse mit hohem Servicegrad).

Die Vision des Masterplans

Das Konzept des Siegerentwurfs steht für ein gut vernetztes und lebendiges Quartier, welches sich in die bestehenden Strukturen integriert und dabei die Verbindung zwischen Esch-sur-Alzette und Schifflingen stärkt. Es fördert eine fußgängerfreundliche Umgebung und kurze Wege. Dabei bleibt das ehemalige Fabrikgelände erkennbar und auch der Bezug zur Geschichte der Region bleibt erhalten.

Mit ihrem Konzept der sogenannten „Stadtfabrik“ integrierte das Planungs-Team darüber hinaus zahlreiche Prinzipien aus den Bereichen Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Entwicklung sowie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Innovationen.

Die nächsten Schritte

Die inhaltlichen Leitlinien des Masterplans werden durch weitere Studien vertieft und verfeinert. Im Moment wird parallel an unterschiedlichen Themen gearbeitet, z.B. einer Studie zu Mobilität (Machbarkeitsstudie Facility Hubs), zu öffentlichen Räumen (Design Manual) oder zur einem Kreislaufkonzept für städtische Ressourcen (Symbiosis). Hierbei fließen auch die Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung, beispielsweise aus dem Fréijoersforum, ein.

Darüber hinaus werden aktuell erste Reinigungs- und Rückbaumaßnahmen vorbereitet und ausgeführt, um das Gelände für die ersten Bauaktivitäten vorzubereiten. Diese sollen voraussichtlich 2027 nach Abschluss der verschiedenen Genehmigungsprozeduren starten.

Foto eines Busses mit Menschen auf dem Gelände
Schema des Geländes

Die PAG- und PAP-Prozeduren

Auf der politisch-administrativen Ebene werden parallel die notwendigen Voraussetzungen für eine spätere bauliche Umsetzung geschaffen: In einem ersten Schritt muss der allgemeine Bebauungsplan (Plan d'aménagement général, PAG) geändert werden, um auf den ehemaligen Industrieareal überhaupt eine gemischte Nutzung zu ermöglichen.

Die Änderungen des allgemeinen Bebauungsplans werden von den Gemeinderäten von Esch-sur-Alzette und Schifflingen unter Einbeziehung der Bürger*innen diskutiert und abgestimmt. Auch das Innenministerium muss den vorgeschlagenen Modifikationen zustimmen. Die Prozedur zur Modifikation des PAG wird voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen sein.

Parallel zur Modifikation des PAG wird mit der Erstellung eines ersten Teilbebauungsplans (Plan d’aménagement particuliers, PAP) begonnen, dem mit fortschreitender Planung weitere folgen werden. Der erste Teilbebauungsplan ist in zwei Bereiche – Esch-sur-Alzette und Schifflingen – aufgeteilt. Er dient dazu, den Allgemeinen Bebauungsplan (PAG) zu präzisieren und umzusetzen. Dabei sind die jeweilige, im PAG festgelegte Art und der zulässige Umfang der Bodennutzung zu berücksichtigen.

Was passiert jetzt schon auf der Metzschmelz?

Seit 2021 wird die Metzeschmelz wieder für verschiedene Aktivitäten genutzt. So hat das FerroForum hier seinen Sitz. Der gemeinnützige Verein setzt sich für die Wahrung und Förderung des Industrieerbes und zum Erhalt des Know-hows, das für die Eisen- und Stahlerzeugung entwickelt wurde, ein. Darüber hinaus haben ehemalige Arbeiter das Schmelzaarbechter-Musée aufgebaut, das sich in der ehemaligen Krankenstation des Werks befindet.

Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Esch2022 wurde das Gelände für Theateraufführungen, Konzerte, Foto-Workshops, das Projekt der Kamelleschmelz oder andere kulturelle Aktivitäten genutzt. Und das Künstlerkollektiv CUEVA hat im Rahmen eines temporären Kunst-Projektes die Räume in der Stützmauer wieder neu belebt.

Hin- und wieder dient das Gelände auch als Kulisse für Filmaufnahmen oder Fernsehproduktionen.

Künstler*innen und Kulturschaffende haben das Areal wieder für sich entdeckt und das Potential für Zwischennutzung erkannt. Dieses Potential für verschiedenste Aktivitäten soll in den kommenden Jahren weiter gehoben und gefördert werden. Über verschiedene urbane Zwischennutzungen, Kunst und Kultur, Pioniernutzungen und Aktivitäten soll das Areal wieder neu belebt werden. Es soll dadurch mehr für die Bevölkerung geöffnet und enger mit der Nachbarschaft verbunden werden. Bewohner*innen aus der umliegende Nachbarschaft, lokale Vereine und neue Initiativen sind eingeladen, den kreativen Raum zu nutzen und dem Leerstand neue Lebendigkeit entgegenzusetzen. Wenn Sie dabei aktiv werden wollen, schreiben Sie sich auf der Seite „Mit – Machen“ dafür ein.

Foto einer Kulturveranstaltung
Foto von Fahrradfahrer:innen auf dem Gelände

 

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